Salzkotten. Bereits in der Bauausschusssitzung am nächsten Dienstag soll über die Erteilung des städtebaulichen Einvernehmens zur Erweiterung des Kalksteinsteinbruchs in Niederntudorf entschieden werden. Die geplante Erweiterung käme etwa einer Verdreifachung des jetzigen Abbaugebietes gleich. Laut den Sälzer Grünen kann ein derart schwerer Eingriff in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt unmöglich ohne eine umfassende Bürgerbeteiligung erfolgen. Auch unter den derzeit schwierigen Corona-Bedingungen sei dies notwendig und auch möglich.
“Die geplante Erweiterung des Steinbruchs Stelbrink, welcher inzwischen zur Reese-Gruppe aus Rinteln gehört, beinhaltet den Abbau von 1,3 Millionen Kubikmetern Kalkstein auf einer Fläche von ca. 8,6 Hektar. Das ist ein erheblicher Eingriff in das ausgewiesene Landschaftsschutzgebiet mit herausragender Bedeutung und für den Naturhaushalt. Dies bedeutet bis zu 220 LKW-Fahrten pro Tag, die in den nächsten 20 Jahren um und durch Tudorf rollen werden.”, erklärt Ratsherr Dr. Hendrik Schlune.
“Ein ähnlicher Verfahrensverlauf wie am Tempelweg, wo Anwohner*innen und Politik beim Erteilen des städtebaulichen Einvernehmens gleichermaßen überrumpelt worden sind, darf sich nicht wiederholen. Erst recht nicht bei einem Vorhaben dieser Größenordnung.”, so Schlune weiter.
“Auch die Politik hat erst seit der letzten Woche die Möglichkeit sich umfassend über das Vorhaben zu informieren. Unser erster Eindruck ist, dass die Nachteile für Natur und die Stadt überwiegen. Wir rechnen mit negativen Auswirkungen auf unseren ohnehin geschwächten Stadtwald, der durch eine neue Zufahrt zerschnitten wird und direkt an das Abbaugebiet grenzt. Es geht um eine Entscheidung, welche Niederntudorf für die kommenden Jahrzehnte prägen wird. Sollte der jetzige Entwurf des neuen Regionalplans in der Form rechtskräftig werden, könnte sich die Abbaufläche sogar nochmals verdoppeln. Im Grunde geht es am nächsten Dienstag auch um diese Frage.”, ergänzt der sachkundige Bürger Arne Kemper.
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