Salzkotten. Die Zahl der schwerverletzten Radfahrenden in Salzkotten belegt kreisweit einen Spitzenwert. Der Ortsverband der Sälzer Grünen nimmt dies zum Anlass für scharfe Kritik an der CDU-Ratsmehrheit.
Enttäuscht zeigten sich die Grünen von der letzten Bauausschusssitzung. Die Grünen hatten beantragt, dass sich Salzkotten für Bundesmittel bewirbt, um die Radinfrastuktur in Salzkotten zu verbessern. „Wir haben in der letzten Bauausschusssitzung einen Antrag mit der Überschrift „Salzkotten wird Fahrradstadt“ gestellt. Im Kern ging es dabei um mehr Sicherheit, eine bessere Durchgängigkeit und die Reduzierung von Konfliktstellen für Radfahrende. Gleichzeitig wollten wir in Zeiten knapper werdender Finanzmittel aufgrund von Corona versuchen Fördermittel zu akquirieren, um den städtischen Haushalt zu schonen. Mit der Begründung dem Radverkehr keine Sonderstellung einräumen zu wollen, wurde der Antrag von der CDU-Ratsmehrheit abgelehnt.“, so der Fraktionsvorsitzende Marc Svensson.
Beim Thema Verkehrssicherheit sehen die Sälzer Grünen dringenden Handlungsbedarf und bekommen Unterstützung von Herrn Spellerberg vom Fahrradclub ADFC: „Der Kreis Paderborn zählt zu den Unfallschwerpunkten in NRW. Bei Radfahrunfällen belegt Salzkotten in dieser schwachen Vergleichsgruppe den zweitschlechtesten Platz mit fast 40% mehr Schwerverletzten pro Einwohner als Delbrück. Viele dieser Unfälle wären durch eine andere Verkehrsführung, niedrigere Geschwindigkeiten und Tempo-30-Zonen zu verhindern gewesen.“, gibt er weiter zu bedenken.
„Salzkotten plant lieber zusätzlichen kostenlosen Parkraum, statt endlich damit zu beginnen, unsere Infrastruktur für die Zukunft aufzustellen“, kritisiert René Scherf, Spitzenkandidat der Grünen. „Der Klimaaktionsplan der Bundesregierungen sieht CO2-Einsparungen von 40% in den nächsten 9 Jahren im Bereich Verkehr vor. Um dabei nicht als Verlierer dazustehen und um die selbstgesteckten Klimaziele für Salzkotten zu erreichen, muss man im ländlichen Raum mit besonderer Weitsicht planen und konsequent auf ressourceneffiziente und schnelle Transportmittel setzen. Hoffentlich ändert sich das mit neuen Mehrheitsverhältnissen nach der Kommunalwahl.“, so Scherf weiter.
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