Salzkotten. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen fordert zur Koordination und Unterstützung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit ein stärkeres Engagement der Verwaltung. Obwohl in Salzkotten mit zurzeit fast 200 Personen deutlich mehr Asylbewerber aufgenommen wurden als in den meisten Nachbargemeinden und noch kein Ende des Flüchtlingszustroms absehbar sei, fehle bis heute eine zentrale Koordination der ehrenamtlichen Helfer und eine psychosoziale Betreuung. Es sei beschämend, dass anders als in allen benachbarten Gemeinden, bis heute vor Ort noch kein Runder Tisch aller Akteure zustande gekommen sei. Hier sehen die Grünen die Verwaltung als federführendes Organ in der Pflicht.
“Am 28. Januar hat ein erstes Gespräch im Ratsaal mit Vertretern von Vereinen und engagierten Bürgern stattgefunden bei dem mehr als 40 interessierte Personen teilgenommen haben – seitdem ist zur weiteren Koordination absolut nichts passiert. Jetzt stehen die Sommerferien vor der Tür und wir haben es noch nicht einmal geschafft Patenschaften für die Erstbegleitung zu vermitteln”, kritisiert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christina Wilmes.
Die Sälzer Grünen beanstanden zudem die naive Haltung der Verwaltung, die zu glauben scheine, dass sich diese Koordinationsarbeit ganz von selbst erledige. “Wir haben bereits im letzten Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass wir das ohne eine Aufstockung der personellen und finanziellen Mittel in der Verwaltung nicht hinbekommen – so etwas lässt sich nun mal nicht nebenbei erledigen. Auch die Caritas hat bereits im Januar im Rahmen der Schul- Familien und Sozialausschusssitzung zu Protokoll gegeben, dass sie dies im Rahmen Ihres jetzigen Auftrags nicht leisten kann, aber gleichzeitig auf die fachliche Notwendigkeit eines “Runden Tisches” vor Ort hingewiesen.”, so Ratsfrau Petra Hundt.
“Wir müssen dazu das Rad nicht komplett neu erfinden, sondern brauchen nur zu unseren Nachbarn zu schauen. In Delbrück und Büren funktioniert das geradezu vorbildlich. Zudem besteht die Möglichkeit ehrenamtliche Arbeit über die kommunalen Integrationszentren zu unterstützen. Dazu stehen auch Fördermittel bereit. Das Wort “Willkommenskultur” darf nicht zur Worthülse verkommen.”, ergänzt die sachkundige Bürgerin Katharina Stelbrink.
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